Klärung der Grundstruktur: Die vier Phasen
[GRAFIK siehe pdf]
Folgend wird die Einordnung von Commoning in den Prozess zwischen der Einsicht in ein eigenes Bedürfnis bis zur Befriedigung desselben durch andere Personen dargestellt. Ein Bedarf entsteht dabei immer nur, wenn ein Mittel zur Bedürfnisbefriedigung notwendig wird. Zur erleichterten Lesbarkeit wird folgend „Bedürfnis bzw. Bedarf“ mit „Bedürfnis*“ und „Befriedigung bzw. Deckung“ mit „Befriedigung*“ abgekürzt.
Anmerkung: Die durch Commoning hergestellten Mittel sind immer in kollektiver Verfügung und wenn auch private Mittel (pM) im Commoning verwendet werden können, bezieht sich die Logik des Commonings auf die Mittel in kollektiver Verfügung. Diese Mittel unter kollektiver Verfügung werden daher im Kontext des Commonings nur als Mittel (M) bezeichnet.
A. [Einsicht] Eine Person macht sich ein Bedürfnis bewusst (B-) oder erkennt einen Bedarf an Mitteln (M-), welcher für die erfolgreiche Beendigung eines Commoning-Prozesses notwendig ist.
B. [Vermittlung] Vermittlung auf interpersonaler (i) oder transpersonaler (t) Ebene zwischen dem individuellen Bedürfnis und anderen Personen zum Zweck des Commonings. Interpersonale Vermittlung ist dabei abhängig von Personen, Mitteln und Strukturen, welche der Person, welche das Bedürfnis* vermittelt, bekannt sind. Transpersonale Vermittlung ist abhängig von den ihr bekannten Medien, über welche potentiell verfügbare Mittel (sowohl privat, wie unter kollektiver Verfügung), anstehende Bedürfnisse* und die Strukturen zu ihrer Befriedigung* kommuniziert und aktualisiert werden.
C. [Commoning] Der Prozess zur Befriedigung* vermittelter Bedürfnisse* ist das Commoning (...commoning...). Unabhängig von sozialen Prozessen und Faktoren (Inklusion, Mediation, Freiwilligkeit) lässt sich Commoning allgemein als selbstorganisierte Tätigkeit in Kooperation zum Zweck der direkten Bedürfnisbefriedigung beschreiben. Es beinhaltet dabei die Verwendung von sowohl privaten Mitteln wie auch Mitteln unter kollektiver Verfügung, sowie deren Erhaltung und (Orts-)Veränderung. Ebenso beinhaltet es im Bedarfsfall die Erzeugung von Mitteln, welche, soweit sie nicht bei ihrer Verwendung vollständig verbraucht werden, wieder in kollektiver Verfügung sind.
D. [Beendigung] Der Commoning-Prozess zur Befriedigung eines bestimmten Bedürfnisses ist abgeschlossen, sobald die Person, welche das Bedürfnis vermittelt hat, dieses Bedürfnis als befriedigt ansieht (B+). Ein Bedarf ist gedeckt, so bald die Person, welche den Bedarf vermittelt hat, ihn als gedeckt ansieht (M+).
Chronik