Begriffe
Bedürfnis
Wir verwenden den Begriff Bedürfnis für alles, das Personen wollen oder brauchen. Ein vermitteltes Bedürfnis ist auf Programmebene ein Bedürfnis, welches in das Programm eingespeist wurde und hier auch von verschiedenen Personen geteilt werden kann.
Bedarf
Wir sprechen von Bedarf bzw. Bedarfsdeckung, wenn etwas für eine direkte Bedürfnisbefriedigung notwendig ist. Ein Bedarf entsteht daher nie aus sich selbst heraus, sondern entsteht immer durch ein Bedürfnis.
Bedürfnis* bzw. Befriedigung*
Wir sprechen von Bedürfnis*, wenn nicht zwischen einem Bedürfnis und einem Bedarf unterschieden wird. Genauso sprechen wir von Befriedigung*, wenn nicht zwischen Befriedigung und (Bedarfs-)Deckung unterschieden wird.
Commoning
Wir sprechen von Commoning als freiwilige und selbstorganisierte Tätigkeit in Kooperation zur direkten Befriedigung von Bedürfnissen. Von wesentliche sozialen Aspekte, welche das Commoning prägen, wird im Softwarekonzept abstrahiert (hierzu mehr: Helfrich/Bollier; Fair, Frei, Lebendig, 94)
Commoning-Prozess
Wir sprechen bei einem Commoning-Prozess von allen in Zusammenhang stehenden Tätigkeiten zur Befriedigung eines bestimmten Bedürfnisses.
Commoner
Wir sprechen auf Softwareebene von Personen als Commoner, wenn sie an einem Commoning-Prozess teilnehmen. Die Zuschreibung Commoner ist hier unabhängig vom Weltbild der Person.
Commons
Wir sprechen von Commons als auf Dauer angelegte Kooperationen, welche zum Zweck der direkten Bedürfnisbefriedung in Zusammenhang stehenden Tätigkeiten kontinuierlich nachgehen.
Gesamtprozess
Mit einem Gesamtprozess meinen wir sämtliche Commoning-Prozesse, welche zu einem bestimmten Zeitpunkt aktiv sind und über die Software vermittelt werden.
Gruppen
Wenn sich Menschen zusammenschließen, sprechen wir schlicht von einer Gruppe.
interpersonal/transpersonal
Eine Beziehung ist interpersonal, wenn sie zwischen konkreten Personen stattfindet. Eine Beziehung ist transpersonal, wenn sie zwischen einer konkreten Person und einer abstrakten Allgemeinheit stattfindet.
Mittel
Wenn es hier um Mittel geht, sind sowohl gegenständliche, soziale und symbolische Mittel gemeint. Gegenständliches Mittel ist dabei alles, das sich anfassen lässt, wie Produktionsmittel (Rohstoffe, Maschinen, etc.), Grund und Boden, Wohnraum, Spielzeug, usw. Symbolische Mittel sind alle Formen von Wissens- und Kulturinhalten, die prinzipiell beliebig vervielfältigt werden können, wie der Inhalt von Büchern und Internetseiten oder Anleitungen für die Herstellung bestimmter Produktionsmittel und Medikamente. Soziale Mittel schließlich sind sämtliche soziale Formen, die Menschen zur vorsorgenden Herstellung ihrer Lebensbedingungen schaffen – Arbeitsorganisationen, Entscheidungsstrukturen, Konfliktlösungsformen, etc
Prozessanalyse
Wir sprechen von Prozessanalyse, wenn die Software anhand von Tätigkeitsmustern mögliche Gesamtprozesse zur Befriedigung eines bestimmten Bedürfnisses anbietet. Die Prozessanalyse ist damit Voraussetzung zur Selbstzuordnung.
Tätigkeitsmuster
Ein Tätigkeitsmuster ist ein Rahmen, der sich um die Beschreibung einer konkreten Tätigkeit spannt. Ein Tätigkeitsmuster hat immer ein Resultat, also das Ergebnis der Tätigkeit, und keinen, einen oder mehrere Bedarfe - also Mittel, welche zur Erzeugung des Resultates notwendig sind. Jeder Commoning-Prozess kann durch einen Zusammenhang von Tätigkeitsmustern beschrieben werden. Die Tätigkeitsmuster werden über Mittel verknüpft, welche der Bedarf der einen und das Resultat der anderen sind. Einem Tätigkeitsmuster kann sich prinzipiell jede Person zuordnen, wenn sie die in einem Tätigkeitsmuster definierten Fähigkeiten besitzt.