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Die folgende Darstellung soll dabei helfen, Commoning in Abgrenzung zur kapitalistischen Produktionsweise denken zu können.1 Die Darstellung kann für ein Verständnis der Theorie sehr hilfreich sein und war für uns auch notwendig, um den Prozess entsprechend begreifen zu können, spielt aber für die Programmentwicklung selbst keine unbedingte Rolle.
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Folgend wird die Einordnung von Commoning in den Prozess zwischen der Einsicht in ein eigenes Bedürfnis bis zur Befriedigung desselben durch andere Personen dargestellt. Ein Bedarf entsteht dabei immer nur, wenn ein Mittel zur Bedürfnisbefriedigung notwendig wird. Zur erleichterten Lesbarkeit wird folgend „Bedürfnis bzw. Bedarf“ mit „Bedürfnis*“ und „Befriedigung bzw. Deckung“ mit „Befriedigung*“ abgekürzt.
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Zurückgreifend auf die *Kritische Psychologie* wird hier zwischen der *sinnlich-vitalen Bedürfnisdimension* und *produktiven Bedürfnisdimension* unterschieden. Vereinfacht gesagt also, zwischen dem was ich als einzelne Person brauche/möchte (sinnlich-vitale Bedürfnisdimension) und dem, wie ich mich in die gesellschaftlichen Kooperationsprozess hineinbegeben will, um diese Bedürfnisse dauerhaft abgesichert zu wissen (produktive Bedürfnisdimension). Beide Aspekte sind zwei Dimensionen desselben *Bedürfnisses*. *Bedürfnisbefriedigung* kann also sowohl stattfinden, wenn ich ein Mittel erhalte, welches ich wollte/brauchte, aber auch, wenn ich meine Tätigkeit in der Gesellschaft mir sinnvoll erscheint, um meinen Zugriff auf das, was ich möchte/brauche, abzusichern.
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![Phasenmodell-ABCD](uploads/316671fb5f2c63dc66a1246324e205e0/Phasenmodell-ABCD.jpg)
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![Vier-Phasen-Modell](uploads/26fda57e8e76e30494ccd221376cbd3c/Vier-Phasen-Modell.jpg)
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A. [Einsicht und Analyse] Eine Person macht sich ein Bedürfnis bewusst (B-) oder erkennt einen Bedarf an Mitteln (M-), welcher für die erfolgreiche Beendigung eines Commoning-Prozesses notwendig ist. Ein Bedarf, der für eine bestimmte Bedürfnisbefriedigung notwendig ist, kann dabei auch über die Software erkannt und vermittelt werden ( → Prozessanalyse).
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A. [Einsicht] Eine Person macht sich ein eigenes sinnlich-vitales Bedürfnis bewusst (I. svB-) oder erkennt einen Bedarf an Mitteln oder Fähigkeiten (II. M-/F-), welcher für die erfolgreiche Beendigung eines Commoning-Prozesses, von welchem sie selbst Teil ist, notwendig ist.
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B. [Vermittlung] Vermittlung auf interpersonaler (i) oder transpersonaler (t) Ebene zwischen der unbefriedigten sinnlich-vitalen Bedürfnisdimension (svB-) bzw. den zur ihrer Befriedigung notwendigen Mittel und Fähigkeiten (M-/F-), der unbefriedigten produktiven Bedürfnisdimension (pB-) zur vorsorgenden Herstellung und Erhaltung der gesellschaftlichen Lebensbedingungen mit den eigenen Fähigkeiten (F), und den vorhandenen gesellschaftlichen (gM) bzw. privaten Mitteln (pM). Interpersonale Vermittlung ist dabei abhängig von Personen, Mitteln und Strukturen, welche der Person, welche das Bedürfnis* vermittelt, bekannt sind. Transpersonale Vermittlung ist abhängig von den ihr bekannten Medien, über welche vorhandene/verfügbare Mittel, anstehende Bedürfnisse* und die Strukturen zu ihrer Befriedigung* kommuniziert und aktualisiert werden.
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B. [Vermittlung] Vermittlung des Bedürfnisses* auf interpersonaler oder transpersonaler Ebene zum Zweck ihrer Befriedigung* durch andere. Interpersonale Vermittlung ist dabei abhängig von Personen, Mitteln und Strukturen, welche der Person, welche das Bedürfnis* vermittelt, bekannt sind. Transpersonale Vermittlung ist abhängig von den ihr bekannten Medien, über welche potentiell verfügbare Mittel, anstehende Bedürfnisse* und die Strukturen zu ihrer Befriedigung* kommuniziert und aktualisiert werden.
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C. [Commoning] Der Prozess zur Befriedigung* anstehender Bedürfnisse* ist das Commoning (…c…). Hierzu wird eine Vorgehensweise überlegt bzw. gewählt und dieser entsprechend Grenzen und Regeln gesetzt. Indem am Commoning Beteiligte (Commoner) sich die Tätigkeiten aussuchen, welche ihnen Lust verschaffen oder welche sie als gesellschaftlich notwendig erachten und sie auch die Organisation der Prozesse ihren Bedürfnissen nach (mit-)gestalten, ist Befriedigung innerhalb der produktiven Bedürfnisdimension Bestandteil des Commonings (pB+). Die im Commoning verwendeten Mittel (M) werden durch ihren Verwendungszweck zur Bedürfnisbefriedigung* Commons genannt. Im Prozess können dabei gegenständliche Mittel ganz oder teilweise verbraucht bzw. verschlissen werden (M-), während soziale oder symbolische Mittel unverändert bleiben (M0) oder durch die Tätigkeit innerhalb des Commonings weiterentwickelt werden bzw. neu entstehen (M+).
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D. [Beendigung] Die direkte Bedürfnisbefriedigung* ist abgeschlossen, wenn die Person, welche das Bedürfnis* vermittelt hat, dieses als befriedigt* ansieht (I. svB+ bzw. II. gM+/F+).
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C. [Commoning] Für die Software sind nicht alle Aspekte des Commonings relevant und werden hier nicht ausgeführt. Für die Software relevant ist die Selbstzuordnung in Prozesse zur Befriedigung vermittelter Bedürfnisse und die Selbstorganisation dieser Prozesse. Weiter relevant ist die Zuordnung von sowohl privaten Mitteln (im Rahmen ihrer Nutzungsbedingungen) und Mitteln unter Formen der kollektiven Verfügung zu bestimmten Tätigkeiten innerhalb von Commoning-Prozessen. Zuletzt relevant ist die Herstellung, Erhaltung und (Orts-) Veränderung von Mitteln, welche zu einer Bedürfnisbefriedigung notwendig sind.
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Anmerkung: Wenn auch für einen Commoning-Prozess private Mittel (pM) verwendet werden können, sind die durch Commoning hergestellten Mittel immer gesellschaftlich (gM). Hierdurch ergibt sich der Unterschied auf Ebene der Mittel zwischen Einsicht (II. M-) und Beendigung (II. gM+).
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D. [Beendigung] Der Commoning-Prozess zur Befriedigung eines bestimmten Bedürfnisses ist abgeschlossen, sobald die Person, welche das Bedürfnis vermittelt hat, dieses Bedürfnis als befriedigt ansieht (B+). Ein zur Beendigung eines Commoning-Prozesses notwendiger Bedarf ist gedeckt, sobald die Person, welche das hergestellte/ erhaltene/ (orts-)veränderte Mittel verwendet, diesen Bedarf als gedeckt ansieht (M+).
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