fairregister geht als Service aus dem von der netidee geförderten Projekt faircommons hervor und stellt die Neuentwicklung von RegisteredCommons dar.
RegisteredCommons diente als bisheriger Webservice dazu, Eigentumsverhältnisse an digitalen Werken zu einem bestimmten Zeitpunkt nachweisen zu können. Das Werk konnte mit einer entsprechenden Lizenz, vorwiegend Creative Commons (CC) Lizenzen, versehen und so die Nutzungsbedingungen festgelegt werden. RegisteredCommons wurde überwiegend von der weltweiten Creative Commons Community genutzt.
Im Rahmen des Geschäftsfeldes Commons betreut fairkom Creative Commons seit 2004 in Österreich. Im Jahr 2006 wurde RegisteredCommons als ergänzender Service in Berlin zur WizardOfOs Konferenz vorgestellt.
Mit dem faircommons Projekt wurde RegisteredCommons als fairregister neu entwickelt. Dazu ist der Registrierungsprozess überarbeitet und vereinfacht worden. Zustäzlich ist geplant, den Webservice als Integration für die nextcloud anzubieten, so dass Werke direkt aus der nextcloud registriert werden können. Für die Lizenzierung der Werke stehen Creative Commons und gängige Open Source Lizenzen zur Verfügung.
Der Hashwert der Datei und die Metadaten werden standardmäßig in der fairregister Datenbank abgespeichert sowie in ein InterPlanetary File System (IPFS) als unveränderliche Datenbank abgelegt.
Ziel von fairregister ist, Rechtssicherheit für Werke mit einer bei der Registrierung ausgewählten Lizenz zu gewährleisten. Mehr Werke sollen als Commons definiert und der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden. faircommons soll sich langfristig als Verzeichnis für offen lizenzierte Werke etablieren.
## Für wen ist es?
Im Hinblick auf die Verwendung von fairregister sind zwei grundlegende Perspektiven zu beachten.
Einerseits gibt es die Urheber:innen. Der / die Urheber:in möchte das Werk unter einer entsprechenden Lizenz registrieren, um die Urheberschaft rechtssicher nachweisen zu können.
Andererseits gibt es die Nutzer:innen. Der / die Nutzer:in möchte nach lizenzierten Werken suchen, um diese rechtssicher für beispielsweise die eigene Arbeit verwenden zu können.
Daraus ergeben sich zwei Anforderungen an den Service, die Lizenzierung von Werken und die Suche nach lizenzierten Werken.
## Verlauf der Arbeitspakete
### Arbeitspaket 1 - Projektstart
Das Projekt faircommons ist im Dezember 2021 erfolgreich gestartet. Die erforderlichen Unterlagen wurden erstellt, unterschrieben und abgenommen. Das Projekt wurde geplant und die angestrebten Projektergebnisse wurden festgehalten.
### Arbeitspaket 2 - User Stories
Die User Stories sind teilweise aus dem bisherigen Service abgeleitet worden. Ebenfalls wurde versucht auf Wünsche der Creative Commons Community einzugehen. Ergänzt wurden die bestehenden User Stories durch neue Anforderungen.
Bezüglich der User Journey gibt es zwei Möglichkeiten für eine:n Nutzer:in ein Werk zu lizenzieren. Der Zugang zu dem Service kann über den Webdienst oder die nextcloud erfolgen. Voraussetzung ist, dass die faircommons App in der nextcloud integriert ist.
_(nochmal klären, wie weit wir bis zu Abgabe mit der App kommen)_
Für die Lizenzierung des Werkes ist eine entsprechende Lizenz auszuwählen. Hierzu werden CC-Lizenzen und gängige Open Source Lizenzen vorgeschlagen. Für die Zuordnung der Lizenzen soll SPDX als internationaler, offener Standard verwendet werden. SPDX ermöglicht die Verwendung eines Identifikators für mehrere Standardlizenzen.
Nach Auswahl einer Lizenz wird aus der Datei sowie deren Metadaten ein Hashwert erzeugt und dieser im IPFS gespeichert.
_(Erklärung zu IPFS)_
Lizenzierte Werke können einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden, ohne Sorge um den Nachweis der Urheberschaft haben zu müssen.
_(Wie wird die Urheberschaft nachgewiesen? > Zertifikat?)_
Im Hinblick auf die User Stories gibt es zwei grundlegende Perspektiven.
Der / die Urheber:in möchte das Werk unter einer entsprechenden Lizenz registrieren, um die Urheberschaft rechtssicher nachweisen zu können.
Der / die Nutzer:in möchte nach lizenzierten Werken suchen, um diese rechtssicher für beispielsweise die eigene Arbeit verwenden zu können.
Daraus ergeben sich zwei Anforderungen an den Service, die Lizenzierung von Werken und die Suche nach lizenzierten Werken.
Wünsche von der Community, wie beispielsweise das Design eines handgefertigten Produktes zu schützen, sollen durch die Option ein Foto des Werkes hochladen zu können, ermöglicht werden.
Ebenfalls wurde der Use Case einer Defensivpublikation thematisiert. Eine Defensivpublikation, auch Sperrveröffentlichung genannt, beinhaltet die gezielte Veröffentlichung potenziell patentfähiger Inhalte. Durch die Publikation erlischt die Patentierbarkeit, da die Erfindung bereits bekannt und somit nicht mehr neu ist. Eine Defensivpublikation kann dadurch die dauerhafte freie Nutzung einer Erfindung sichern. Dies
ist insbesondere für Open Hardware ein Thema, hierzu gab es Gespräche mit der Open Source Ecology Group Germany, welche für Open Hardware die DIN Norm 3105 entwickelten.
fairregister soll als Service gezielt Anwendungsfälle aufgreifen, welche freie Inhalte schützen und fördern.
### Abreitspaket 3 - Blockchain Technologie > IPFS
Für die Blockchain Technologie sind einige Recherchen zu verschiedenen Blockchains durchgeführt worden.
Allerdings wurde als unveränderliche Datenbank ein InterPlanetary File System (IPFS) fokussiert. Der Hashwert der Datei und die Metadaten werden standardmäßig in der fairregister Datenbank abgespeichert sowie im IPFS abgelegt.
Nach der Registrierung eines Werkes soll den Nutzer:innen optional angeboten werden, aus dem Werk ein NFT zu minten. Hierfür sollen den Nutzer:innen mehrere Blockchains als Auswahl zur Verfügung stehen. Der / die Nutzer:in kann wählen, welche Blockchain für die Sicherung des Hashs verwendet werden soll. Je nach Blockchain, beispielsweise Ethereum oder Solana, variieren die Gebühren für das Minting. Dies bietet den Vorteil, dass der / die Nutzer:in die Minting-Gebühr selbst beeinflussen und gegebenenfalls eine bereits vorhandene Kryptowährung verwenden kann.
Als Krypto-Wallet wurde Metamask evaluiert. Metamask ist ein Open-Source-Ethereum-Wallet. Alle Arten von Ethereum-basierten Token werden unterstützt. Das Wallet lässt sich flexibel von Plattform zu Plattform übertragen. Metamask ist als Erweiterung im Browser zu finden und kann für die jeweilige Plattform aufgerufen werden. Non-Fungible Tokens (NFTs) können ebenfalls zu dem Wallet hinzugefügt und verwaltet werden.
### Arbeitspaket 4 - Backend
- Architektur des fairregister Services veranschaulichen
- Frontend: Werk hochladen > Objektspeicher
- Frontend und Backend kommunizieren über Rest-API
- Backend: Hashing, IPFS, Blockchain und Metadaten Service
- Metadaten > fairregister Datenbank
- und IPFS: Rechtssicherheit in Bezug auf den Nachweis der Urheberschaft
- Werk optional im IPFS ablegen > öffentlich zugänglich und downloadbar
### Arbeitspaket 5 - Frontend
Im Hinblick auf das Frontend stellte die Definition der Metadaten einen intensiven Prozess dar. Zunächst wurden die Metadaten des bisherigen Services evaluiert und überprüft, welche Daten für den neuen Service übernommen werden. Zudem sind weitere Felder hinzugekommen, um beispielsweise neue Use Cases abzudecken.
Eine ausführliche Recherche zu Safe Creative (www.safecreative.org) half dabei, den Registrierungsprozess zu veranschaulichen und in einzelne Schritte zu gliedern. Innerhalb eines Interviews mit Mario Pena, COO von Safe Creative, konnten grundlegende Fragen geklärt und Safe Creative als Best Practice kennengelernt werden.
_Weitere Erläuterungen zum Frontend._
## Lizenzierung von Werken
Schritt 1: Werk hochladen
Schritt 2: Informationen zum Werk
Mitwirkende hinzufügen mit Beteiligung in Prozent
Schritt 3: Lizenz auswählen
Häufig verwendet | CC-Lizenz-Baukasten | Alle Lizenzen
Schritt 4: Speicheroptionen
Schritt 5: Bestätigung
### Arbeitspaket 6 - nextcloud App
...
### Arbeitspaket 7 - Migration
...
### Arbeitspaket 8 - Projektende
...
## Umsetzung Förderauflagen
In der Fördervereinbarung wurden keine speziellen Förderauflagen festgelegt.
## Eigene Projektwebsite
https://www.fairkom.eu/faircommons
## Öffentlichkeitsarbeit / Vernetzung
Austausch mit dem European Cultural Backbone Project, SDEPS (https://www.sdeps.eu/). Innerhalb des Projekts soll ein Metadaten-Austausch-Netz unter nichtkommerziellen Plattformen entstehen. Europäische Plattformen sollen sich für die Bereitstellung von freiem Content zusammenschließen und vernetzen. Eine Option könnte sein, freie Inhalte bei fairregister zu registrieren, damit diese dauerhaft frei zugänglich sind und entsprechend der Lizenz verwendet werden.
Vernetzung mit Open Source Ecology Germany e.V., OSEG (https://www.ose-germany.de/). Der gemeinnützige Verein hat die Entwicklung und Verbreitung von nachhaltigen Open Source Hardware Projekten zum Ziel. Die Open Source Community unterstützt sich hierbei gegenseitig und Open Source Hardware könnte beispielsweise anhand von Abbildungen bei fairregister lizenziert werden. Eine Kooperationsvereinbarung zwischen fairkom und OSEG
wurde aufgegleist.
Weiter fand ein Austausch mit DALICC (https://www.dalicc.net/) statt. Zum Thema Rechteklärung von Software- und Daten-Lizenzen lassen sich Synergien zwischen DALICC und fairregister bilden. Wie bereits erläutert, soll für die Zuordnung der Lizenzen SPDX als internationaler, offener Standard verwendet werden. SPDX ermöglicht die Verwendung eines Identifikators für standardisierte Lizenzen, während DALICC auch nicht-standardisierte Lizenzen umfasst. Mit dem License Composer von DALICC können Lizenzen individuell zusammengestellt werden.
Zusätzlich hat die netidee Förderung zu einem Austausch mit anderen Projekten beigetragen. Das Projekt Educloud Austria behandelt ein Themengebiet, welches auch bei fairkom Anwendung findet. Gemeinsam wurde diskutiert, wie der Einsatz von freier Software im Bildungsbereich gestärkt und eine umfassende Lösung angeboten werden kann.